Natur des Pfälzerwaldes hautnah erlebt

Im Rahmen der Projekttage „Mein Herz schlägt Pfalz“, die von der Realschule Plus und der IGS Wörth in der Zeit vom 21. bis 23. September schulübergreifend durchgeführt wurden, zog es 27 Schülerinnen und Schüler nach Ludwigswinkel bei Fischbach, um den Pfälzerwald einmal ganz anders kennenzulernen: inmitten der Natur, im Kanu sitzend oder an den Kletterfelsen hängend.
"Unser Basecamp wird errichtet!"
Doch zunächst gab es für die beiden betreuenden Lehrkräfte, Thilo König und Marco Rieder, viel zu organisieren, damit die Fahrt zum Jugendzeltplatz „Hirtenwiese“ überhaupt stattfinden konnte. Neben der Hin- und Rückfahrt war die Unterkunft in den Zelten vorab zu klären. Tatsächlich waren am Mittwochmorgen um 9.00 Uhr die Bedingungen optimal. Das Wetter war sonnig und sollte die nächsten Tage auch so bleiben. Auch hatten sich genügend Eltern bereit erklärt, beim Transport der Schüler mitzuhelfen. Es konnte also losgehen. In Ludwigswinkel angekommen, merkte man schon frühzeitig, dass es sich bei den Teilnehmern um echte Outdoor-Experten handelte. Die meisten hatten ihr Zelt ganz fix aufgebaut und halfen anschließend den anderen, die damit noch zu kämpfen hatten. Nachdem die Gasflasche installiert war, wurden noch Garnituren zum Sitzen besorgt. Getränke und Essen wurden ebenfalls im nahegelegenen Fischbach eingekauft. Weil wir abends grillen wollten, musste Holz für das obligatorische Feuerchen gesammelt werden. Viele Schülerinnen und Schüler beteiligten sich mit unerwarteter Leidenschaft beim Holz sammeln und spalten, so dass uns abends nie kalt wurde und wir immer genügend Glut zum Befeuern unserer 3 Grillstellen hatten. Viele „Holzarbeiter“ machten in diesen 3 Tagen ihren „Meister“ und waren wichtige Helfer. Denn „ohne Fleiss – kein Holz!“ lautete die Devise.

"Vertrauen ist das A und O!"
Im Vorfeld dieses Projekts war uns aufgrund der großen Anzahl an Schülerinnen und Schülern (27!) schon ein wenig bange zumute, aber es war uns wichtig, möglichst viele an diesem Gemeinschaftserlebnis teilhaben zu lassen. Denn gerade aus erleb- nispädagogischer Sicht sind solche „Events“ äußerst wertvoll. Die Schülerinnen und Schüler waren bewusst aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen (Klassen 6 bis 9) ausgewählt worden, denn es sollte klassen- und stufenübergreifend Verantwortung füreinander übernommen werden. Ebenfalls waren einige Schüler aus der von Herrn Rieder geleiteten AG „Über Grenzen klettern“ der Realschule Plus mit dabei. Diese erfahrenen Kletterer waren für die Durchführung des sicheren Kletterbetriebes an der Rumbachtalplatte und an den Birkelfelsen unverzichtbar. Ihre Fähigkeiten beim Klettern, Sichern und Erklären waren für die Neulinge von großem Nutzen. Sie halfen auch den ängstlicheren Schülern ihre „inneren Grenzen zu überklettern“.

Denn die wichtigsten Grundprinzipien dieser Erlebnisfahrt waren das gegenseitige Helfen und Respektieren, das Schaffen von Vertrauen, der bewusste Verzicht auf elektronische Medien und Kommunikationsmittel, das Teilen von Materiellem, aber vor allem von Erfahrungen. Und davon gab es eine ganze Menge. Ob beim Paddeln auf dem Schöntalweiher oder beim Klettern an den Sandsteinfelsen des Wasgaus.

"Ohne Teamarbeit läuft nichts!"
Besser hätten es die Schülerinnen und Schüler auf unserem selbst angefertigten Plakat für das Schulfest am 25. September nicht formulieren können. Ob beim Klettern, Kanufahren, Feuer machen, Frühstück zubereiten, beim Holz sammeln oder Einkaufen – überall war Zusammenarbeit gefragt. Die Schülerinnen und Schüler lernten dabei immer besser, sich selbst zu organisieren. Internet und Fernsehen wurden kaum vermisst, stattdessen wurde abends am Feuer viel erzählt, gelacht und gesungen. Dort wurden auch die Erlebnisse vom Tag stolz resümiert. Lustige Klettergeschichten und etliche Paddelanekdoten erheiterten die Outdoor-Helden rund ums Lagerfeuer. Man hörte sich zu und wurde gehört. Eine Erfahrung, die in unserer medial überfrachteten Zeit bei vielen Kindern keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

"No Foosteps - keine Spuren hinterlassen!"
Doch wie alle schönen Dinge, gingen auch die Tage im Pfälzerwald viel zu schnell vorbei und am Morgen des letzten Tages haben alle kräftig mit angepackt, damit wir auf dem Jugendzeltplatz keine Spuren hinterließen. Unser Ziel: wir wollten die Natur so hinterlassen, wie wir sie vorgefunden hatten. Nachdem alles eingepackt, aufge- räumt, gekehrt und geputzt war, kamen die Eltern und es ging wieder heimwärts in Richtung Wörth. Die Jugendlichen waren zwar körperlich ein wenig erschöpft, mach- ten aber einen glücklich zufriedenen Eindruck auf uns. Denn wir alle haben in diesen 3 Tagen viel erfahren und viel erlebt. Erlebnisse, wie sie die Schule nur selten ver- mitteln kann. Die dafür aber umso länger haften bleiben. Ein Blick auf unsere für das Schulfest angefertigte Bilderwand genügt, um zu wissen, dass dieses Projekt ein voller Erfolg war und es wäre schön, wenn sich nächstes Jahr wieder eine Möglichkeit bieten würde, mit Jugendlichen den Pfälzerwald hautnah zu erleben.
