Klettercamp 2011
Tolle Stimmung und ganz viel Spaß beim 5. Klettercamp der AG "Über Grenzen klettern"

Die Kletter AG „Über Grenzen klettern“ der Real- schule plus Wörth veranstaltete vom 25. bis 27. Mai 2011 unter der Leitung der beiden Lehrer Marco Rieder und Thilo König ihr 5. Klettercamp auf der Kaiserslauterer Hütte in Bruchweiler/Bärenbach. Es haben dieses Jahr 13 Mädchen und Jungs der Klassenstufen 8 bis 10 daran teilgenommen.
Nach einem 25-minütigen, steilen Aufstieg erreichten wir – schwer bepackt und total erschöpft – unser Basislager: die Kaiserslauterer Hütte des DAV oben auf dem Rauhberg. Nachdem wir eine halbe Stunde lang den Schlüssel für die Hütte gesucht hatten und ihn nicht fanden, versuchten wir den Hüttenwart Gunther Hartung telefonisch zu erreichen. Leider erreichten wir ihn nicht. Herr Rieder erinnerte sich, dass ein bekannter DAV-Übungsleiter aus Steinweiler auch einen Schlüssel für die Hütte besitzt und fuhr mit ein paar Schülern kurzerhand dorthin um ihn zu holen. Gerade in dieser Zeit kam der Hüttenwart Gunther Hartung extra aus Kaiserslautern herbei geeilt, um uns den Schlüssel für die Hütte, den eine Klettergruppe aus München tags zuvor versehent- lich mitgenommen hatte, zu geben. Herr Rieder wäre den Weg nach Steinweiler also fast umsonst gefahren! Denn mit seinen Begleitern nutzte er die Zeit, um die Einkäufe für die Verpflegung zu tätigen.
Alle Mitglieder unserer AG freuten sich, endlich einmal an „richtigen“ Felsen klettern zu dürfen. Gut vorbereitet waren wir ja durch das Training in der Kletterhalle „The Rock“. Aber draußen ist eben doch etwas ganz anderes und wir mussten uns zunächst an den Sandstein gewöhnen. Mit Bandschlingen und Karabinern wurde eine Umlenkung für das Seil errichtet und schon hatten wir eine Möglichkeit, das Abseilen mit „Achter“ und „Tube“ an einer ca. 18 m hohen Felswand zu üben. Anschließend hängten wir noch Top-Ropes an den Felsen nahe der Hütte ein. So konnten wir ganz entspannt von oben gesichert die ersten Klettererfahrungen im Sandstein machen. Im Prinzip genauso wie in der Kletterhalle nur eben ohne farbige Griffe und natürlich ohne Magnesia (Chalk), denn das verschandelt nur die schönen Felsen.
In Kleingruppen haben wir die Felsen rund um die Hütte erklettert und uns wieder abgeseilt. Zuerst kletterten wir alle nacheinander auf den Rheinturm, anschließend auf den Falkenfels, um nach unserem im letzten Jahr aufgelegten Gipfelbuch zu sehen und uns da natürlich auch voller Stolz einzutragen. Am ersten Abend kochten wir gemeinsam Spaghetti Bolognese. Herr König und Herr Rieder waren auch hier ein eingespieltes Team. Ihnen gelang eine wirklich leckere Soße und dank der vielen Nudeln (=Kohlenhydrate) wurde auch der hungrigste Kletterer satt. Den erlebnis- reichen ersten Tag ließen wir mit einem Schweizer Brettspiel namens „Dog“, das uns Herr Rieder im Schnellkurs beigebracht hatte, gemütlich ausklingen.
Nach einem ausgewogenen Frühstück nahmen wir am zweiten Tag die geplante Gruppenüberschreitung am benachbarten Kaminfels in Angriff. Jeder musste sich mit einem Sackstichknoten im Abstand von 4-5 m am Seil festmachen und los ging es. Oben auf dem Felsgrat angelangt, musste zunächst jeder eine kleine Felsspalte überspringen, was ein wenig Mut erforderte. Kleinere Klettereien waren ebenfalls notwendig, um voran zu kommen. Zum Schluss seilten wir uns noch etwa 12 Meter in die Tiefe ab. Da sich das Wetter plötzlich verschlechtert hatte und der Wind dort oben ordentlich pfiff, war dies ein ganz besonderes Erlebnis und wir beeilten uns wieder richtigen Boden unter die Füsse zu bekommen.
Das Wetter war nun richtig schlecht. Es regnete und so beschlossen wir nach Dahn ins Schwimmbad zu fahren. Das passte sehr gut, denn bei schlechtem Wetter macht Sandsteinklettern wenig Sinn. Und im großen Hot-Whirl-Pool des Dahner Schwimm- bads wärmten wir uns wieder auf. Danach kauften wir zusammen für das Abend- essen ein. Wir kochten gemeinsam Geschnetzeltes mit Spätzle. Als Vorspeise gab es Tomaten mit Mozzarella. Wir saßen auch an diesem Abend noch lange im gemüt- lichen Aufenthaltsraum der Rauhberghütte und spielten das Schweizer „Dog-Spiel“.
Am Morgen des letzten Tages packten wir zuerst unsere Kletterausrüstung und unser restliches Gepäck zusammen und brachten die Hütte wieder in Ordnung. Als dann die letzten Seile abgebaut waren und die Hütte wieder sauber war, ging es hinunter zum Parkplatz, wo wir von den Eltern abgeholt wurden. Müde, erschöpft, aber glücklich im Eindruck der tollen Erlebnisse des diesjährigen Klettercamps fuhren wir wieder zurück nach Wörth. Wer einmal dort oben in der schon 40 Jahre alten Rauhberghütte übernachtet hat, weiß um die Besonderheit dieses traumhaften Fleckchens Pfälzerwald. Diese schöne Umgebung bietet uns die Möglichkeit, den Schul- und Alltagsstress hinter uns zu lassen, und dann richtig „gechillt“ über unsere eigenen Grenzen zu klettern. Eine Erfahrung, die man sonst in der Schule ja eher selten macht.
Bericht von Christina Runck, ergänzt von Marco Rieder
Bildimpressionen













